Field occupation in Neu-Eichenberg grows! #unserAcker

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The struggle against destruction of fertile land for a logistics-area for the company Dietz-AG was strengthened this weekend: a group of activists, along with locals, have occupied the field!
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Read their press-announcement here: (German only)

Klima-Aktivist*innen besetzen Acker

Ungehorsamer Protest gegen Logistikgebiet +++ Investor Dietz AG in der Kritik +++ Flächenversiegelung deutschlandweit ein Problem

Auf dem Gelände des geplanten Logistikgebietes in Neu-Eichenberg haben Aktivist*innen heute (4.5.) früh ein Camp aufgeschlagen. Mit der Besetzung wollen sie erreichen, dass das Riesenprojekt gestoppt wird und der Acker bleibt.

Gegen das Logistikgebiet sprechen viele Argumente: Wertvoller Ackerboden wird versiegelt und geht so dauerhaft für die Landwirtschaft verloren, das Landschaftsbild wird zerstört, die Lebensqualität vor Ort verringert sich durch Lärm und verstopfte Straßen. Auf einer landwirtschaftlichen Ackerfläche könnte Kohlenstoff aus der Atmosphäre gebunden werden. Wohingegen mit dem Logistikgebiet eine erhebliche Zunahme des LKW-Verkehrs verbunden ist und somit auch der CO2-Ausstoß ansteigt. Dabei ist es höchste Zeit, die Klimakrise endlich als reale Bedrohung ernst zu nehmen. Enschlossenes Handeln und grundlegende Veränderungen sind nötig, um den Klimawandel noch abzubremsen. Dies forderten auch die Demonstrant*innen der „Fridays for Future“-Proteste am Freitag vor einer Woche in Neu-Eichenberg. (vgl. angehängte Pressemitteilung vom 26.4.2019)
Trotz des unermüdlichen Einsatzes der Bürgerinitiative für ein lebenswertes Neu-Eichenberg, finden diese Argumente im politischen Planungsprozess jedoch wenig Beachtung. Der Bensheimer Investor DIETZ AG könnte bald das Recht zugesprochen bekommen, die riesige Ackerfläche zu versiegeln. Dies ist besonders bemerkenswert, da der Acker innerhalb der „Ökolandbau Modellregion Nordhessen“ liegt und mit etwa 80 Bodenpunkten (von 100) zu den fruchtbarsten Böden Deutschlands zählt.

Dazu erklärt Tanja Grommel von der Aktionsgruppe Acker bleibt: „Unsere Besetzung macht deutlich: Wir geben keinem Konzern das Recht unsere Lebensgrundlagen zu zerstören – auch die Dietz AG sollte das endlich einsehen. Das verantwortungslose Versiegeln von Ackerland muss aufhören.“

Jeden Tag werden allein in Deutschland mehr als 60 ha Fläche versiegelt, was etwa der Größe eines durchschnittlichen landwirtschaftlichen Betriebes entspricht.

Die Aktivist*innen fordern „Systemwandel statt Klimawandel“ und richten sich darauf ein, dass die Überzeugungsarbeit eine Weile dauern wird. Daher brachten sie alles Nötige zum Schlafen, Kochen, Leben mit und errichteten bereits die erste Kompost-Toilette. Bei den Anwohner*innen stellten sie sich als neue Nachbar*innen mit einem kurzen Schreiben vor, das sie noch am Morgen an jeden der knapp 1000 Haushalte in Neu-Eichenberg verteilten. Sie laden auch dazu ein, das Camp zu besuchen.

„Wir schützen den Acker vor der zerstörerischen Privatisierung und geben ihn den Menschen zurück. Alle sind eingeladen, hier nun einen Ort der lebendigen Alternativen zu schaffen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Denn es braucht nichtkommerzielle Freiräume, an denen die Prozesse des notwendigen Systemwandels stattfinden können.“, sagt Luca Rosenberg von der Aktionsgruppe „Acker bleibt!“.

Erste Gelegenheiten dazu bieten sich im Laufe des Samstages beim Ackerfest mit Siebdruck-Werkstatt, Aktivismus-Workshop und Konzert sowie am Sonntag ab 15 Uhr beim Ackerspaziergang mit Picknick.
Pressevertreter*innen (und alle anderen Menschen!) können bereits um 14:30 Uhr zum Startpunkt am Bahnhof Eichenberg kommen.


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